Die neue Gesetzeslage für Immobilienmakler, bzw. für den Verkauf, rückt näher - die Courtageteilung
...und eine ganze Branche ist aufgeregt. Philip Schneider, Geschäftsführer von der Ärzte & Apotheker Immobilien, versteht das nicht und sieht gelassen in die Zukunft.
„Wir haben uns bereits bestens auf die Courtageteilung (Provisionssplit) vorbereitet.“
Philip Schneider, Geschäftsführer Ärzte & Apotheker Immobilien
Ab dem 23. Dezember 2020 greift die Neuregelung des Gesetzgebers. Wer einen Makler beauftragt, kann zukünftig nur noch die Hälfte der Dienstleistungskosten an den Käufer weitergeben. Was wird sich dadurch in den Branchen ändern?
,,Wir schauen optimistisch in unsere Zukunft. Warum tun wir das? Nun, seit über 45 Jahren leisten wir hervorragende Dienste, bei der Vermarktung der Immobilien, für unsere Kunden und das wird sich auch nicht ändern. Für Eigentümer übernehmen wir professionell den gesamten Vermarktungsprozess. Dieser Prozess endet erst nach dem erfolgreichen Abschluss. Dabei begleiten wir den Verkäufer sowie den Käufer. Für den Verkäufer präsentieren wir seine Immobilie optimal am Markt und den Verkäufer begleiten wir bei der wahrscheinlich größten Investitionsentscheidung seines Lebens. Genau das werden wir zukünftig auch leisten und die Kosten dafür verteilen sich auf beide Nutzer unserer Dienstleistung. In unserem Heimatmarkt, der Metropolregion Hamburg (Speckgürtel), ist es heutzutage üblich, dass der Käufer die gesamte Courtage trägt, dies wird häufig als unfair empfunden und das neue Gesetz könnte da für Fairness sorgen.“
Ende des Bestellerprinzips– ist das gut, oder schlecht für Makler?
,,Zukünftig wird die Courtage des Immobilienmaklers fair auf den Käufer und Verkäufer aufgeteilt. Wie bereits erwähnt, ist der Makler Dienstleister für beide Seiten und nun wird er eine Rechnung an beide Parteien stellen. Wir, bei Ärzte & Apotheker Immobilien, freuen uns über die neue Gesetzeslage, da wir Fairness und Transparenz in unserer Firma leben. Bestellerprinzip bedeutet, dass auch der Eigentümer zahlen muss. Ein Großteil der Fragen kommt jedoch vom Käufer, dieser möchte keine Fehlentscheidung treffen und hat selten Erfahrung mit dem Kauf und der Abwicklung einer Immobilie. Unser Service sorgt für einen reibungslosen Ablauf des gesamten Prozesses für beide Parteien – so sollte die Leistung auch von Beiden honoriert werden."
Ziel ist eine Senkung der Kaufnebenkosten für Käufer. Denken Sie dieses Ziel wird erreicht?
,,Wir glauben dieses Ziel wird durch die neue Regelung erreicht. Nehmen wir als Beispiel 6% Courtage, so müssen zukünftig nur noch 3% vom Käufer getragen werden. Dies kann, je nach Höhe des Kaufpreises der Immobilie, eine große Ersparnis vom Eigenkapital sein. Durch die geringere Summe an Eigenkapital, könnte es für einige Käufer leichter sein, eine Immobilie zu finanzieren. Wir fürchten keinen Umsatzrückgang, denn durch sinkende Erwerbsnebenkosten, werden sich mehr Menschen einen Immobilienkauf leisten können. Da das Angebot am Markt höchstwahrscheinlich knapp bleibt, steigt die Nachfragen und somit wohl auch die Kaufpreise."
Haben Sie bereits Maßnahmen getroffen, um die rechtlichen Rahmenbedingungen einzuhalten?
,,Selbstverständlich, dieses Thema ist aktuell und wird von uns offen kommuniziert. Unsere Immobilienberater sind auf dem neusten Stand. Wir legen viel Wert darauf, dass unsere Immobilienexperten rechtliche Änderungen, sowie genaue Marktkenntnisse zeitnah erlangen. Informationsmaterial, Schulungen und Marketingmaßnahmen sind längst fertig."
Wird die neue Regelung zu einer 50:50-Teilung der Provision führen?
,,In den meisten Fällen sollte genau das der Fall sein, jedoch besteht die Möglichkeit durch das neue Gesetz, dass der Verkäufer freiwillig einen höheren Provisionsanteil übernimmt. Immobilien die schwer zu vermitteln sind, könnten so z.B. weniger durch den Käufer, als durch den Verkäufer mit der Courtage belastet werden, um diese besser zu vermarkten. Der Verkäufer könnte auch die gesamte Courtage übernehmen, dies sollte aber wohl selten passieren."
Glauben Sie das aktuelle Provisionsniveau der Makler wird gehalten?
,,Ziel des Gesetzes ist auch, dass das Provisionsniveau sinken soll. Wir erwarten, dass dieses Ziel teilweise erreicht wird. Warum? Ganz einfach, zukünftig kann ein Immobilienmakler nur das vom Käufer nehmen, was er auch gegenüber dem Verkäufer argumentieren kann. In einigen Regionen ist das bereits üblich, in anderen nicht. Nehmen wir als Beispiel Hamburg, oder Niedersachsen (südlicher Speckgürtel Hamburgs: Seevetal, Buchholz in der Nordheide, Winsen, Lüneburg etc.) hier beträgt die maximale Maklercourtage bis zu 7,14% inkl. ges. Mwst.. Möchte ein Makler zukünftig die volle Courtage für seine Leistungen einfordern, dann muss er auch auf beiden Seiten volle Leistung abliefern.
Wir als Leistungsmakler begrüßen es, denn es ist fair und sorgt dafür, dass weniger leistungsorientierte Makler, nicht die maximal mögliche Courtage einfordern können. Auf lange Sicht denken wir, der teils unbeliebte Ruf von Immobilienmaklern kann somit wieder an Wert gewinnen – unter einer Prämisse: Leistungsmakler werden nach wie vor die volle Courtage für Ihre Dienstleistungen argumentieren können und weniger professionelle Makler werden dies nicht durchsetzen können."
Sehen Sie Chancen durch das neue Gesetz?
,,Wir gehen davon aus, dass professionelle Immobilienmakler für ihre Leistungen weiterhin belohnt werden und somit auch weiter wachsen. Die „Gegenseite“, der nicht so leistungsorientierten Makler, werden wohl Marktanteil einbüßen. Dafür können wir uns nur aussprechen. Der Wettbewerb zwischen Leistungsmaklern wird somit zwar auch größer, aber das belebt das Geschäft und bietet somit einen Mehrwert für Verkäufer und Käufer von Immobilien."
Fürchten Sie einen Umsatzrückgang für Ärzte & Apotheker Immobilien?
,,Wir wachsen und bestehen seit über 45 Jahren am Markt, das heißt, wir haben schon so einiges erlebt und viele Gesetzesänderungen mitgemacht. Die Teilung der Courtage ist uns nicht fremd. Je nach Region, Leistung, oder Immobilie, haben wir häufig nach Absprache mit Kunden, auch eine Innencourtage vereinbart. Wir bieten tollen Service und arbeiten professionell. Dementsprechend gehen wir nicht davon aus, dass unser Umsatz zurück geht. Ich selbst bin optimistisch und denke unsere Arbeit wird belohnt und unser Marktanteil in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein wird wachsen."
Haben Sie Tipps für kleinere Makler, um die neue Courtageteilung zu absolvieren?
"Nun, die Größe der Makler, bzw. die Bürogröße, spielt vielleicht weniger eine Rolle als man denkt. Einige arbeiten schon immer mit einer Teilung, andere wiederum nicht. Fakt ist jedoch, jeder muss sich nun umstellen und benötigt dann auch entsprechende Argumente, bzw. Leistungen auf beiden Seiten, um seine Courtage abzurechnen. Kann ein Makler das zukünftig nicht, so hat er auch keine Berechtigung am Markt zu existieren. Sie fragten nach Tipps für kleinere Makler, nun, ich denke es wäre sinnvoll, sich auf eine kleine Region, bzw. einen begrenzten Kundenstamm zu konzentrieren und extrem gute Leistungen anzubieten. So kann ich meine Kunden zu Recht überzeugen und liefere gute Arbeit, dies führt zu Empfehlungen."
Sie haben Fragen zur Courtageteilung?
Rufen Sie uns gerne jederzeit an oder besuchen Sie uns in Lüneburg, Buchholz in der Norheide, Elmshorn oder Hamburg.